Kurz vor dem Ende der Abbasidenherrschaft (1258 n. Chr.) blicken wir in den Westen des Reiches, nach Ägypten und Syrien. Hier kommen 1250 n. Chr. die Mamluken (Militärsklaven) an die Macht und behaupten ihr Gebiet bis 1517 n. Chr. gegen die Mongolen, die Osmanen und die Europäer. Wie sich ihre Herrschaft von den vorhergehenden unterschied, warum es Sklavenmarktratgeber gab und mit wem man Pferdebücher sammeln und tauschen konnte, das schildert uns Prof. Dr. Albrecht Fuess, Leiter der Islamwissenschaft an der Philipps-Universität in Marburg.
Dynamische Karte der islamischen Dynastien (bis 1453), hier ab den Mamluken (hell rot):
In der fünften Folge geht es um „die“ islamische Kultur – was genau damit gemeint ist, warum der Begriff schwierig ist und wie man sich ihr doch nähern kann. Zugänge und Perspektiven auf diese Kultur bietet Prof. Dr. Thomas Bauer, der Leiter des Instituts für Arabistik und Islamwissenschaft an der WWU Münster und Autor des Buches „Kultur der Ambiguität. Eine andere Geschichte des Islams“.
Lesetipp:
Bauer, Thomas (2011): Die Kultur der Ambiguität. Eine andere Geschichte des Islams. Berlin.
Der Koran wird uns noch in vielen Folgen begegnen, weswegen es gleich in der dritten Folge um diesen Text, sein Entstehungsumfeld, seine Form und Funktionen geht. Wie praktisch, dass es genau dazu ein Projekt der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften gibt: die Arbeitsstelle Corpus Coranicum. Hier bin ich zu Gast beim Leiter, Michael Marx, der uns Einblicke in das Projekt und den Koran als Text der Spätantike gibt: Was genau macht das Projekt? Was zeigen uns die ältesten Handschriften? Welche anderen Texte braucht man, um den Koran besser zu verstehen? Wie unterscheidet er sich von der Bibel? Wie wurde er überliefert, übersetzt und und und…
Von Michael Marx: “Der Korantext als Herausforderung”, in: G. Dane/J. Jungmayr/M. Schotte (Hrsg.), Wege zur Weltliteratur. Komparatistische Perspektiven der Editionswissenschaft. (Berliner Beiträge zur Editionswissenschaft 15), Berlin 2015, S. 253–278. und
M. Marx, “Europa, Islam und Koran: Zu einigen Elementen der gegenwärtigen gesellschaftlichen Debatte”, K. Spenlen (Hg.), Gehört der Islam zu Deutschland, Fakten und Analysen zu einem Meinungsstreit, Düsseldorf 2013, S. 61–98.
In der ersten Folge spreche ich mit Prof. Dr. Gudrun Krämer von der FU Berlin über (den Propheten) Muhammad (gestorben 632): In welcher Welt er lebte, wie es zur Verkündung des Islam kam und welche Entwicklungen darauf folgten. Dabei geht es nicht nur um die Ereignisse, sondern auch darum, woher wir das eigentlich wissen und wie wir damit umgehen können.
PS: Ein Infohappen im Nachgang: Der Auszug Muhammads (arabisch „hidschra“) aus Mekka nach Medina im Jahre 622 markiert den Beginn der islamischen Zeitrechnung. Diese baut zudem auf dem Mondkalender auf, sodass wir heute das Jahr 1437 A.H. (anno hegirae) schreiben.