Archiv der Kategorie: Was bisher geschah

Hier gibt es vor allem historische Überblicke

tmah019 Die Osmanen II

Wir blicken auf die Zeit der Tanzimat (umfassender Reformen) ab 1839 und begleiten das Osmanische Reich bis zu seinem Ende nach dem Ersten Weltkrieg. Wie kam es zu den Reformen und welche Transformationen erlebte das sprachlich, kulturell und religiös vielschichtige Osmanische Reich im 19. und 20. Jh.? Einblicke gibt uns Prof. Dr. Christoph Neumann vom Institut für den Nahen und Mittleren Osten an der Ludwig-Maximilians-Universität in München (Lehrstuhl für Türkische Studien).

Lesetipps:

Yaycioglu, Ali (2016): Partners of the Empire: Crisis of the Ottoman Order in the Age of Revolutions.

Yıldız, Aysel (2017): Crisis and Rebellion in the Ottoman Empire: The Downfall of a Sultan in the Age of Revolution.

Findley, Carter (1980): Bureaucratic Reform in the Ottoman Empire. The Sublie Porte, 1789-1922.

Genç, Mehmet (1994): Ottoman Industry in the Eighteenth Century. General Framework, Characteristics and Main Trends. In:  Quataert, Donald (Hrsg.): Manufacturing in the Ottoman Empire and Turkey (1500-1950), S. 59-86.

Neumann, Christoph (1994): Das indirekte Argument. Ein Plädoyer für die Tanẓīmāt vermittels der Historie. Die geschichtliche Bedeutung von Aḥmed Cevdet Paşas Taʾrīḥ.


tmah016 Die Qajaren

Wie ging es im Iran unter den Qajaren (1789-1925) weiter? Wie entwickelten sich die Beziehungen zu den Großreichen Russland und Großbritannien und was veränderte die Verfassungsrevolution?
Spannende Einblicke in die Geschichte und Gesellschaft unter den Qajaren bietet uns Prof. Dr. Christoph Werner, Professor für Iranistik am Centrum für Nah- und Mittelost-Studien der Philips-Universität Marburg (nunmehr an der Universität Bamberg).

Link

Datenbank Asnad: Historische Dokumente (Dekrete, Korrespondenz, Verkaufsunterlagen) auf Persisch aus dem Iran und Zentralasien bis ins 20. Jh.

tmah012 Das Mogulreich

Von Zentralasien aus eroberten Nachkommen von Dschingis Khan (gest. 1227) und Timur (gest. 1405) nach und nach den indischen Subkontinent und bildeten das Mogulreich, eine der langlebigsten Dynastien in der islamischen Geschichte (1526-1858). Welche administrativen und kulturellen Veränderungen brachten sie mit sich? Wie gestalteten sie das Zusammenleben der vielen unterschiedlichen Ethnien und Religionen in ihrem Reich? Wie zeichnete sich ihre künstlerische Selbstdarstellung aus und wie wurden sie in Folgezeiten gesehen (u.a. von den Briten)?
Einblicke und Antworten zu diesen Fragen bietet uns Prof. Dr. Eva Orthmann, die zur Zeit der Aufnahme Professorin für Islamwissenschaft an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn war. Seit April 2018 ist Prof. Dr. Orthmann Direktorin des Seminars für Iranistik an der Georg-August-Universität in Göttingen.

Dynamische Karte des Mogulreiches:

Lesetipps:

Conermann, Stephan (2006): Das Mogulreich. München.

Museum Rietberg Zürich (Hg.) (2003): Die Abenteuer des Hamza. Die schönsten Bilder des Hamzanama mit Kurztexten von John Seyller. Ausstellungskatalog. Zürich.

Truschke, Audrey (2016): Culture of Encounters. Sanskrit at the Mughal Court. New York.

Stammler, Wolfgang (1988): Die Erinnerungen des ersten Großmoguls von Indien. Das Babur-nama (deutsche Übersetzung). Zürich.

Links:

Zum Perso-Indica-Projekt: „Perso-Indica is a research and publishing project that will produce a comprehensive Analytical Survey of Persian Works on Indian Learned Traditions, encompassing the treatises and translations produced in India between the 13th and the 19th century.“

Eine der heutigen Deutungen Akbars (r. 1556-1605) im Film „Jodhaa Akbar“ von 2008

Jahangir (r. 1605-1628) auf der Weltuhr aus einem Album ca. 1618

Aus demselben Album: Jahangir und der safavidische Shah Abbas

tmah010 Die Safaviden

Die Safaviden (1501-1722) haben wir bereits als Widersacher der Osmanen kennengelernt und nun schauen wir sie uns genauer an: Nach den Ilkhaniden etablierten sie das nächste Großreich in der Region des heutigen Iran. Waren sie als schiitische Herrscher anders als ihre Vorgänger? Wie wirkte sich ihre Position zwischen den beiden anderen islamischen Großreichen, den Osmanen und Moguln, auf ihre Herrschaft aus? Und wo schlummern in Europa heute noch unerschlossene Quellen zu dieser Dynastie, die im deutschen Forschungsraum wenig Aufmerksamkeit bekommt?
Einblicke und Antworten zu diesen Fragen bietet uns Dr. Tilmann Trausch, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn im Sonderforschungsbereich 1167 „Macht und Herrschaft – Vormoderne Konfigurationen in transkultureller Perspektive“.

Karte der safavidischen Gebiete

Lesetipps zur Vertiefung (v.a. auf Englisch):

Anooshahr, Ali (2015): The Rise of the Safavids According to their Old Veterans: Amini Haraviʼs Futuhat-e Shahi, Iranian Studies 48.2, S. 249-67.

Floor, Willem (2000): The economy of Safavid Persia. Wiesbaden.

Floor, Willem und Herzig, Edmund (2012): Iran and the world in the Safavid age. London [u.a.].

Matthee, Rudi (2012): Persia in Crisis. Safavid Decline and the Fall of Isfahan. London [u.a.].

Mitchell, Colin P. (Hg.) (2011): New Perspectives on Safavid Iran. Emire and Society. London [u.a.].

Roemer, Hans R. (1989): Persien auf dem Weg in die Neuzeit. Stuttgart.

Roemer, Hans R. (1986): The Safavid Period. The Cambridge History of Iran Vol. 6. Cambridge [u.a.], S. 189-351.

tmah009 Die Osmanen I

Die Herrschaft der Osmanen setzte nicht nur den Mamluken ein Ende (1517), sondern war bis zum 20. Jh. Teil der islamischen, europäischen und globalen Geschichte: Konkurrenz mit den Habsburgern und schiitischen Safaviden, Gebiete im heutigen Europa, der Levante und darüber hinaus sowie Wirtschaftsbeziehungen in den fernen Osten.
Dieser erste Teil des „Osmanenkapitels“ dreht sich um die Zeit von etwa 1517-1839, bis nämlich das Reich durch umfassende Reformen umstrukturiert wurde. Wie wir uns diesem vielsprachigen und multikulturellen Reich aus strukturgeschichtlicher Perspektive nähern können, zeigt uns Prof. Dr. Markus Koller vom Historischen Institut der Ruhr-Universität Bochum.

Dynamische Karte der Gebiete unter osmanischer Herrschaft bis ins 20. Jh.:

Lesetipps zur Vertiefung:

Agoston, Gabor: Feuerwaffen für den Sultan. Kriegswesen und Waffenindustrie im Osmanischen Reich (dt. Ausgabe). Leipzig 2010.

Faroqhi, Suraiya N. (Hg.): The Later Ottoman Empire, 1603–1839. Cambridge History of Turkey Vol. 3. Cambridge 2006.

Kreiser, Klaus: Der Osmanische Staat 1300-1922. München 2008.

Schmitt, Oliver Jens (Hg.): The Ottoman Conquest of the Balkans. Interpretations and Research Debates. Wien 2016.

Spannenberger u.a. (Hg.): Ein Raum im Wandel. Die osmanisch-habsburgische Grenzregion vom 16. bis zum 18. Jahrhundert. Stuttgart 2014.

Zum Weiterhören:

Über die Janitscharen beim Podcast „Zeitsprung“: https://www.zeitsprung.fm/podcast/zs63/

tmah007 Die Ilkhaniden (Mongolen)

Die Mongolen sind da: Im Laufe des 13. Jahrhunderts eroberten sie abbasidische Gebiete und gründeten das Reich der Ilkhaniden (= Ilkhane), das sich über den heutigen Irak, Iran und Großteile von Pakistan, Afghanistan und Turkmenistan erstreckte.
Obwohl sie nur relativ kurz herrschten (ca. 100 Jahre), brachten sie viele Veränderungen mit sich wie etwa Reis, neue un-islamische Steuern, ein sehr schnelles Transportwesen und „Bilderbücher“. Wie wir uns diesen wichtigen Geschichtsabschnitt vorstellen können, schildert uns Prof. Dr. Birgitt Hoffmann am Lehrstuhl für Iranistik der Otto-Friedrich-Universität in Bamberg.

tmah006 Die Mamluken

Kurz vor dem Ende der Abbasidenherrschaft (1258 n. Chr.) blicken wir in den Westen des Reiches, nach Ägypten und Syrien. Hier kommen 1250 n. Chr. die Mamluken (Militärsklaven) an die Macht und behaupten ihr Gebiet bis 1517 n. Chr. gegen die Mongolen, die Osmanen und die Europäer.
Wie sich ihre Herrschaft von den vorhergehenden unterschied, warum es Sklavenmarktratgeber gab und mit wem man Pferdebücher sammeln und tauschen konnte, das schildert uns Prof. Dr. Albrecht Fuess, Leiter der Islamwissenschaft an der Philipps-Universität in Marburg.

Dynamische Karte der islamischen Dynastien (bis 1453), hier ab den Mamluken (hell rot):

tmah004 Die Abbasiden

Wir steigen wieder in den historischen Überblick ein und es geht weiter mit der Dynastie der Abbasiden (750-1258 n. Chr.). Ihre Herrschaft unterschied sich in vielen Bereichen von der Frühzeit und wie genau wir uns die Ereignisse, das Hofleben, die Gesellschaft und Wirtschaft vorstellen können, erklärt uns Prof. Dr. Axel Havemann von der FU Berlin.

Dynamische Karte der islamischen Dynastien (bis 1453), hier ab der größten Ausweitung der Abbasiden(schwarz):

tmah002 Die Frühzeit

In der zweiten Folge spreche ich mit Prof. Dr. Jens Scheiner von der Georg-August-Universität in Göttingen über die Zeit nach Muhammads Tod (632 bis ca. 750 n. Chr.): Wie ging es mit der Gemeinde weiter? Wer herrschte und wie? Wie kam es zu der „Trennung“ zwischen Sunniten und Schiiten? Wie sollte man diese Zeit nennen und warum?

Dynamische Karte der islamischen Dynastien (bis 1453), hier ab der größten Ausweitung der Umayyaden (rot):

Literaturtipps:

Berger, Lutz (2016): Die Entstehung des Islam. Die ersten hundert Jahre. Von Mohammed bis zum Weltreich der Kalifen. München.

Gemeinhardt, Peter u. Günther, Sebastian (2013) (Hgs.): Von Rom nach Bagdad. Bildung und Religion von der römischen Kaiserzeit bis zum klassischen Islam. Heidelberg.

Georges, Tobias, Scheiner, Jens u. Tanaseanu-Döbler, Ilinca (2015) (Hrsg.): Bedeutende Lehrerfiguren. Von Platon bis Hasan al-Banna. Heidelberg.

Rotter, Gernot (1982): Die Umayyaden und der Zweite Bürgerkrieg (680 – 692). Wiesbaden.

Scheiner, Jens (2017): Monarchische Aspekte frühislamischer Herrschaft. In: Rebenich, Stefan (Hg.): Monarchische Herrschaft im Altertum. Berlin, S. 565–603.

tmah001 Muhammad

In der ersten Folge spreche ich mit Prof. Dr. Gudrun Krämer von der FU Berlin über (den Propheten) Muhammad (gestorben 632): In welcher Welt er lebte, wie es zur Verkündung des Islam kam und welche Entwicklungen darauf folgten. Dabei geht es nicht nur um die Ereignisse, sondern auch darum, woher wir das eigentlich wissen und wie wir damit umgehen können.

PS: Ein Infohappen im Nachgang: Der Auszug Muhammads (arabisch „hidschra“)  aus Mekka nach Medina im Jahre 622 markiert den Beginn der islamischen Zeitrechnung. Diese baut zudem auf dem Mondkalender auf, sodass wir heute das Jahr 1437 A.H. (anno hegirae) schreiben.