Schlagwort-Archive: Safaviden (1501-1722)

tmah047 Heiliger Helfer

Als Heiliger wird Chidr nicht nur in der islamischen Welt verehrt. Er taucht in vielen Quellen und Bildern auf und spielt unterschiedliche Rollen. Wofür er steht und welche Bräuche verschiedene Glaubensgemeinschaften mit ihm verbinden, erzählt uns Prof. Dr. Patrick Franke von der Universität Bamberg.

Literaturtipps

Franke, Patrick (2011): Drinking from the Water of Life. Nizami, Khizr and the Symbolism of Poetical Inspiration in Later Persianate Literature. In: Bürgel, Johan und van Ruymbeke, Christine (Hgs.): A Key to the Treasure of the Hakim. Artistic and Humanistic Aspects of Nizami Ganjavi’s Khamsa. Leiden, S. 107–125.

Franke, Patrick (2000): Begegnung mit Khidr. Quellenstudien zum Imaginären im traditionellen Islam. Beirut, Stuttgart.

Friedländer, Israel (1913): Die Chadhirlegende und der Alexanderroman. Eine sagengeschichtliche und literarhistorische Untersuchung. Leipzig, Berlin.

Krasnowolska, Anna (1994): The Prophet Xezr-Elias in Iranian Popular Beliefs. With Some Slavic Parallels. In Islam i chrześcijaństwo, Materiały sympozjum Kraków, 12–14 IV. Krakau, S. 159–176.

Rachimov, Rachmat (1994): Die Legende vom Grünen Reiter. Das Bild des Heiligen Chizr in den Glaubensvorstellungen der Tadshiken. Übersetzung aus dem Russischen von Lutz Rzehak. In Abhandlungen und Berichte des Staatlichen Museums für Völkerkunde Dresden 48, S. 247–264.

Wolper, Ethel Sara (2014): Khidr and the Politics of Translation in Mosul. Mar Behnam, St. George and the Khidr Ilyas. In: Gharipour, Mohammad (Hg.): Sacred Precincts. The Religious Architecture of Non-muslim Communities Across the Islamic World. Leiden, S. 377–392.

Links

Bamberger Islam-Enzyklopädie

Bamberger Einführung in die Geschichte des Islams

Wikipedia-Artikel zu al-Chidr

UNESCO Kulturerbe: Khidr Elias Feast and its Vows

UNESCO Kulturerbe: Spring Celebration, Hıdrellez

tmah025 Koran to go

Ab dem 14. Jh. tauchen vermehrt kleine und teils winzige Korane in der islamischen Welt auf. Obwohl Hunderte dieser Miniaturhandschriften in Archiven weltweit liegen und diese Korane noch heute Teil des muslimischen Alltags sind, schweigen sich die historischen Quellen zu ihrer Funktion und Verwendung aus.
Um uns ein Bild von den sogenannte Miniaturkoranen zu machen, begeben wir uns auf Spurensuche: Neben den wenigen Erwähnungen in Quellen schauen wir uns vor allem die verschiedenen Formen und ihre Verbreitung an, um mögliche Funktionen zu rekonstruieren.
Dafür spreche ich mit Dr. Cornelius Berthold, der ein Projekt zu Klein- und Rollenkoranen am Sonderforschungsbereich Manuskriptkulturen in Asien, Afrika und Europa der Universität Hamburg durchgeführt hat und Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Orientalistik der Universität Jena ist.
(Der Exzellenzcluster „Understanding Written Artefacts“ knüpft an die Forschung des Sonderforschungsbereichs Manuskriptkulturen an.)

Ab min. 00:56:16 sprechen wir über diese Amulettbehälter
Ab min. 01:01:54 sprechen wir über dieses Foto einer Angehörigen der Kadscharischen Herrscherfamilie (19./20.Jh.)

Literaturtipps:

Berthold, Cornelius und Claudia Colini (2016): ‘The Excellence of Such a Noble and Wise …’. A Praise From the 16th Century. In Beyer, Wiebke und Lu, Zhenzhen (Hgs.): Manuscript of the Month, 2016.10, Hamburg 2016.

Coffey, Heather (2010): Between Amulet and Devotion. Islamic Miniature Books in the Lilly Library. In: Gruber, Christiane (Hg.): The Islamic Manuscript Tradition. Ten Centuries of Book Arts in Indiana University Collections, Bloomington (IN), S. 78–115.

Nünlist, Tobias (2017): Rollen der Andacht aus dem Umfeld von Derwischorden. Sieben Beispiele des 17. Jahrhunderts aus dem westlichen Osmanischen Reich. In Ritter, Markus, Sturkenboom, Ilse und Valdéz Fernández, Fernando (Hgs.): Beiträge zur Islamischen Kunst und Archäologie. Bd. 5. Wiesbaden, S. 116–148.

Venzlaff, Helga (1985): Der islamische Rosenkranz. Abhandlungen für die Kunde des Morgenlandes, Bd. 47, Nr. 2, Stuttgart.

Verkinderen, Peter und Peralta, José Haro (2016): „Find for me!“ Buidling a Context-Based Search Tool Using Python. In: Muhanna, Elias (Hg.): Digital Humanities and Islamic and Middle East Studies. An Introduction. Berlin/Boston, S. 199-231

Jedli für Windows


tmah022 Khondamir schreibt Geschichte…um

Die Weltchronik von Khondamir (15./16. Jh.) lässt uns tief in die Dynamik der Geschichtsschreibung blicken: Welche Rolle spielten Chroniken für Herrscher in der islamischen Welt? Wessen Geschichten erzählen sie uns mit welcher Absicht? Und was macht ein Historiker mit seinem Text, wenn er von einem schiitischen zu einem sunnitischen „Arbeitgeber“ wechselt?
Einblicke in die Welt der Geschichtsschreibung allgemein und Khondamirs Chronik speziell gibt uns Dr. Philip Bockholt, der Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Orientalischen Institut der Universität Leipzig ist.

Lesetipps:

Conermann, Stephan (2002): Historiographie als Sinnstiftung. Indo-persische Geschichtsschreibung während der Mogulzeit (932-1118/1526-1707). Wiesbaden.

Conermann, Stephan (2002) (Hg.): Die muslimische Sicht (13. bis 18. Jahrhundert). Frankfurt am Main.

Dale, Stephen (2004): The Garden of the Eight Paradises: Bābur and the Culture of Empire in Central Asia, Afghanistan and India (1483–1530). Leiden.

Melville, Charles (2012) (Hg.): Persian Historiography. London.

Quinn, Sholeh (2000): Historical Writing During the Reign of Shah ʿAbbas. Ideology, Imitation, and Legitimacy in Safavid Chronicles. Salt Lake City.

Shoshan, Boaz (2004): Poetics of Islamic Historiography: Deconstructing Ṭabarīʼs History. Leiden.

Spiegel, Gabrielle (1997): History, Historicism, and the Social Logic of the Text. In: dies.: The Past as Text. The Theory and Practice of Medieval Historiography. Baltimore/MD u. London, 3–28 (Nachdruck aus: Speculum 65 (1990), S. 59–86).

Szuppe, Maria (1992): Entre Timourides, Uzbeks et Safavides. Questions d’histoire politique et sociale de Hérat dans la première moitié du XVIe siècle. Paris.

Trausch, Tilmann (2015): Formen höfischer Historiographie im 16. Jahrhundert. Geschichtsschreibung unter den frühen Safaviden: 1501–1578. Wien.

White, Hayden (1991): Metahistory. Die historische Einbildungskraft im 19. Jahrhundert in Europa. Frankfurt am Main.

tmah010 Die Safaviden

Die Safaviden (1501-1722) haben wir bereits als Widersacher der Osmanen kennengelernt und nun schauen wir sie uns genauer an: Nach den Ilkhaniden etablierten sie das nächste Großreich in der Region des heutigen Iran. Waren sie als schiitische Herrscher anders als ihre Vorgänger? Wie wirkte sich ihre Position zwischen den beiden anderen islamischen Großreichen, den Osmanen und Moguln, auf ihre Herrschaft aus? Und wo schlummern in Europa heute noch unerschlossene Quellen zu dieser Dynastie, die im deutschen Forschungsraum wenig Aufmerksamkeit bekommt?
Einblicke und Antworten zu diesen Fragen bietet uns Dr. Tilmann Trausch, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn im Sonderforschungsbereich 1167 „Macht und Herrschaft – Vormoderne Konfigurationen in transkultureller Perspektive“.

Karte der safavidischen Gebiete

Lesetipps zur Vertiefung (v.a. auf Englisch):

Anooshahr, Ali (2015): The Rise of the Safavids According to their Old Veterans: Amini Haraviʼs Futuhat-e Shahi, Iranian Studies 48.2, S. 249-67.

Floor, Willem (2000): The economy of Safavid Persia. Wiesbaden.

Floor, Willem und Herzig, Edmund (2012): Iran and the world in the Safavid age. London [u.a.].

Matthee, Rudi (2012): Persia in Crisis. Safavid Decline and the Fall of Isfahan. London [u.a.].

Mitchell, Colin P. (Hg.) (2011): New Perspectives on Safavid Iran. Emire and Society. London [u.a.].

Roemer, Hans R. (1989): Persien auf dem Weg in die Neuzeit. Stuttgart.

Roemer, Hans R. (1986): The Safavid Period. The Cambridge History of Iran Vol. 6. Cambridge [u.a.], S. 189-351.