Schlagwort-Archive: Frühe Neuzeit

1500 bis ca. 1800

tmah060 Unter sich unauffällig

Das Osmanische Reich ließ lange viele Gruppen nebeneinander leben. Tanzten sie jedoch aus der Reihe, drohte ihnen Verfolgung und Eingliederungsversuche. So ging es den Kızılbaş Aleviten. Auch wenn diese Gruppe schwer zu greifen ist, gibt sie Einblicke in osmanische Innenpolitik und Geschichtsbilder, die bis heute in der Türkei wirken.  Wir begeben uns auf Spurensuche im 16.-18. Jh. mit Dr. Benjamin Weineck von der Universität Heidelberg.

Übrigens hat es tmah unter die 50 besten Geschichtspodcasts bei Feedspot geschafft :-).

Literaturtipps:

Andrews, Peter (Hg.) (1989): Ethnic Groups in the Republic of Turkey. Wiesbaden.

Dressler, Markus (2013): Writing Religion. The Making of Turkish Alevi Islam. Oxford.

Gülten, Sadullah (2011): Anadolu’da bir Vefaî Şeyhi. Tahrir Defterleri Işığında Dede Karkın Hakkında Bazi Değerlendirmeler. Türk Kültürü ve Hacı Bektaş Veli Araştırma Dergisi 59, S. 147–158.

Malinar, Angelika (2011): Vom Kanon-Fundus zum ‚variablen’ Kanon. Über den Status religiöser Texte im Hinduismus. In Max Degg, Oliver Freiberger u. Christoph Kleine (Hgs.): Kanonisierung und Kanonbildung in der asiatischen Religionsgeschichte. Wien, S. 57–79.

Karakaya-Stump, Ayfer (2020): The Kizilbash/Alevis in Ottoman Anatolia. Sufism, Politics and Community. Edinburgh.

Karolewski, Janina (2021): Notizhefte alevitischer Dedes und die Vermittlung der rituellen Praxis. Wissenstradierung in einer anatolischen Dorfgemeinschaft, Provinz Malatya, 20. Jh. Universität Heidelberg.)

Langer, Robert (2008): Alevitische Rituale. In: Martin Sökefeld (Hg.): Aleviten in Deutschland: Identitätsprozesse einer Religionsgemeinschaft in der Diaspora. Bielefeld, S. 65–108.

Scott, James (2009): The Art of Not Being Governed. An Anarchist History of Upland Southeast Asia. New Haven u. London.

Weineck, Benjamin (2020): Zwischen Verfolgung und Eingliederung. Kızılbaş-Aleviten im osmanischen Staat, 16.- 18. Jahrhundert. Baden-Baden.

Winter, Stefan (2016): A History of the ʿAlawis. From Medieval Aleppo to the Turkish Republic. Princeton.

Winter, Stefan (2012): The Shiites of Lebanon under Ottoman Rule, 1516–1788. Cambridge [NY].

Briefwechsel Nadir Shah und Osmanische Sultane:

Ünal, Uğur, İbrahim Küreli, İskender Türe, Ali Kaya; Yılmaz Karaca, Ersin Kırca, Resul Köse & Vahdettin Atik. I. Mahmud – Nadir Şah Mektuplaşmaları: 3 Numaralı Nâme-i Hümâyûn: (Transkripsiyon / Tıpkıbasım). Istanbul: T.C. Başbakanlık Devlet Arşivleri Genel Müdürlüǧü Osmanlı Arşivi Daire Başkanlığı, 2014.

tmah053 Für alle Fälle gefangen

Kriegsgefangene spielten eine wichtige Rolle im Osmanischen Reich. Ob als Ruderer auf Galeeren oder unfreiwillige Diplomaten, sie waren fester Bestandteil der Beziehungsgeflechte zwischen den Reichen. Was uns verschiedene Gefangene und ihre Berichte über Diplomatie und Mobilität im 16.-18. Jh. verraten, erzählt uns Dr. Gül Şen von der Universität Heidelberg/Universität Bonn.

Literaturtipps

Afyoncu, Erhan (2018): Esaretnameler ve Mehmet Necati’nin Esaretnamesi. In Yeşilot, Okan  et al. (Hgs.): Uluslararası Türk Savaş Esirleri Sempozyumu Bildiri Kitabı. Istanbul, S. 13-28.

Casale, Giancarlo (Hg.)(2021):  Prisoner of the Infidels. The Memoir of an Ottoman Muslim in Seventeenth-Century Europe, Osman of Timişoara. Oakland.

Kreutel, Richard F. und Spies, Otto (Hgs.) (1962): Der Gefangene der Giauren. Die abenteuerlichen Schicksale des Dolmetschers Osman Aga aus Temeschwar, von ihm selbst erzählt. Graz.

Neumann, Christoph (2012): The Russian Experience. Necati Efendi in Captivity. In Südost-Forschungen 71, S. 19-33.

Şen Gül (2022): Making Sense of History. Narrativity and Literariness in the Ottoman Chronicle of Naʿīmā. Leiden.

Şen, Gül (2020): Galley Slaves and Agency. The Driving Force of the Ottoman Fleet. In Conermann, Stephan und Şen, Gül (Hgs.): Slaves and Slave Agency in the Ottoman Empire. Göttingen, S. 131-163.

Smirnov, Vasilij  E. (1894): Zapiski Mukhammeda Nedzhati-Efendi. Turetskago plennogo v Rossii v 1771–1775 gg. In Russkaja Starina LXXXI (März–Mai).

Vratislav z Mitrovic, Václav (1787): Des Freyherrn von Wratislaw merkwürdige Gesandschaftsreise von Wien nach Konstantinopel. Leipzig

Link

Projekt bei Transottomanica: Transottoman Semiospheres: Pavel A. Levašev’s (d. 1820) and Necati Efendi’s (d. after 1776) Imaginations of the Other

tmah050 Spezial: Traditionen im neuen Gewand

Zum Jubiläum machen wir einen Ausflug nach Japan im 16./17. Jh. Dort werden Manuskripte altbekannter Geschichten mit neuen Bildern illustriert, die Rätsel über die Künstler und Kunden aufgeben. Mit Detektivarbeit und Materialanalyse schafft Dr. Berenice Möller vom Hamburger Exzellenzcluster Understanding Written Artefacts Zugang zu dieser kaum bekannten Welt.

Ab 1:06:56 sprechen wir über Bild 1, Bild 2 und andere Bilder als Kontrast

Ab 1:26:30 sprechen wir über Bild 4

Literaturtipps

Dalby, Liza (2001): Pflaumenblüten im Schnee. Reinbek. (Roman über Murasaki Shikibu, die Autorin der Geschichte des Prinzen Genji)

Izumi, Mari 泉 万里 (2013): „Yuya emaki to Yuya ehon 熊野絵巻と熊野絵本“, in Nō to kyōgen 能と狂言 11: 5, S. 15–28. (Artikel über Yuya von Prof. Mari Izumi, u.a. mit der These, dass MalerInnen aus verschiedenen Malstilen wählen konnten)

Shikibu, Murasaki (2014): Die Geschichte vom Prinzen Genji, unveränderter Nachdrdruck der Ausgabe von 1966. Zürich. (Übersetzung der Geschichte des Prinzen Genji)

Hayakawa, Yasuhiro 早川 泰弘(2017): „Kokuhō Jikōji-kyō ni okeru shinchūdei no riyō ni tsuite 国宝慈光寺経における真鍮泥の利用について“, in Hozon kagaku 保存科学(56), 49-63. (Artikel über das Sūtra, in dem Messing vorkommt; japanisch mit englischem Abstract)

Kataloge illustrierter Handschriften der Tenri Bibliothek: Nara ehon-shū 奈良絵本集, 8 Bände, Tenri daigaku shuppanbu 天理大学出版部, Yagi shoten, 2018–2020 (= Shin Tenri toshokan zenpon gyōsho, Bd. 23–30  新天理図書館善本叢書第23-30巻.

Katalog der illustrierten Handschriften in Frankfurt, über die es in Dr. Berenice Möllers Projekt geht: Schulenburg, Stephan von der, und Jesse, Bernd (2000): Mönche, Monster, schöne Damen. Japanische Malerei, Buch- und Holzschnittkunst des 16. bis 18. Jahrhundert in Frankfurt am Main; [Museum für Angewandte Kunst Frankfurt am Main, 17.2. – 24.4.2000], Berlin.

Links

Yuya, die Handschrift aus der Parlamentsbibliothek in Tōkyō, die Dr. Berenice Möller in Ihrer Magisterarbeit bearbeitet hat.

Über Nō-Theater (Englisch)

National Noh Theatre (Tōkyō)

Über das Nō-Stück Sumidagawa (Englisch)

Bildrolle der Geschichte des Prinzen Genji (Englisch)

Blogbeitrag zur Geschichte von Druck- und Verlagswesen in Japan (Lettern- und Holzblockdruck)

Interview mit Prof. Ishikawa Tōru (Keiō University, Tōkyō) über illustrierte Manuskripte und die Autorin und Buchproduzentin Isome Tsune (Englisch)

tmah047 Heiliger Helfer

Als Heiliger wird Chidr nicht nur in der islamischen Welt verehrt. Er taucht in vielen Quellen und Bildern auf und spielt unterschiedliche Rollen. Wofür er steht und welche Bräuche verschiedene Glaubensgemeinschaften mit ihm verbinden, erzählt uns Prof. Dr. Patrick Franke von der Universität Bamberg.

Literaturtipps

Franke, Patrick (2011): Drinking from the Water of Life. Nizami, Khizr and the Symbolism of Poetical Inspiration in Later Persianate Literature. In: Bürgel, Johan und van Ruymbeke, Christine (Hgs.): A Key to the Treasure of the Hakim. Artistic and Humanistic Aspects of Nizami Ganjavi’s Khamsa. Leiden, S. 107–125.

Franke, Patrick (2000): Begegnung mit Khidr. Quellenstudien zum Imaginären im traditionellen Islam. Beirut, Stuttgart.

Friedländer, Israel (1913): Die Chadhirlegende und der Alexanderroman. Eine sagengeschichtliche und literarhistorische Untersuchung. Leipzig, Berlin.

Krasnowolska, Anna (1994): The Prophet Xezr-Elias in Iranian Popular Beliefs. With Some Slavic Parallels. In Islam i chrześcijaństwo, Materiały sympozjum Kraków, 12–14 IV. Krakau, S. 159–176.

Rachimov, Rachmat (1994): Die Legende vom Grünen Reiter. Das Bild des Heiligen Chizr in den Glaubensvorstellungen der Tadshiken. Übersetzung aus dem Russischen von Lutz Rzehak. In Abhandlungen und Berichte des Staatlichen Museums für Völkerkunde Dresden 48, S. 247–264.

Wolper, Ethel Sara (2014): Khidr and the Politics of Translation in Mosul. Mar Behnam, St. George and the Khidr Ilyas. In: Gharipour, Mohammad (Hg.): Sacred Precincts. The Religious Architecture of Non-muslim Communities Across the Islamic World. Leiden, S. 377–392.

Links

Bamberger Islam-Enzyklopädie

Bamberger Einführung in die Geschichte des Islams

Wikipedia-Artikel zu al-Chidr

UNESCO Kulturerbe: Khidr Elias Feast and its Vows

UNESCO Kulturerbe: Spring Celebration, Hıdrellez

tmah045 Den Orient studieren

Die Wurzeln der Orientalistik laufen durch Leiden und Istanbul im 17. Jh. Diplomaten und Gelehrte lernten die Sprachen, sammelten Manuskripte und studierten die Literaturen des Orients. Wie verschiedene Figuren das Fach prägten und wo ihre Spuren in europäischen Handschriftensammlungen zu finden sind, erzählt uns Dr. Paul Babinski von der Universität Kopenhagen.

Literaturtipps

Babinski, Paul (2020): World Literature in Practice. The Orientalist’s Manuscript between the Ottoman Empire and Germany. Dissertation an der Princeton University.

Babinski, Paul (2019): Ottoman Philology and the Origins of Persian Studies in Western Europe. The Gulistān’s Orientalist Readers. In Lias 42/2, S. 233-315.

Ben-Tov, Asaph (2015): The Academic Study of Arabic in Seventeenth- and Early Eighteenth-Century Protestant Germany. A Preliminary Sketch. In History of Universities 28/3, S. 93-135.

Bevilacqua, Alexander (2018). The Republic of Arabic Letters. Islam and the European Enlightenment. Cambridge, MA. Dazu gibt es auch eine Folge beim Ottoman History Podcast.

Fück, Johann (1955): Die arabischen Studien in Europa bis in den Anfang des 20. Jahrhunderts. Leipzig.

Hamilton, Alastair und Richard, Francis (2004): André Du Ryer and Oriental Studies in Seventeenth-Century France. Oxford.

Haug, Judith (2016): Being More than the Sum of One’s Parts. Acculturation and Biculturality in the Life and Works of Alî Ufukî. In Archivum Ottomanicum 33, S. 179-190.

Galland, Antoine (1881): Journal d’Antoine Galland pendant son séjour à Constantinople, 1672-1673. Herausgegeben von Charles Schefer. Paris.

Jones, Robert (2020): Learning Arabic in Renaissance Europe (1505-1624). Leiden.

Liebrenz, Boris (2008): Arabische, persische und türkische Handschriften in Leipzig. Geschichte ihrer Sammlung und Erschließung von den Anfängen bis zu Karl Vollers. Leipzig.

Mills, Simon (2020): A Commerce of Knowledge: Trade, Religion, and Scholarship between England and the Ottoman Empire, 1600-1760. Oxford 2020.

Reiske, Johann Jacob (1783): D. Johann Jacob Reiskens von ihm selbst aufgesetzte Lebensbeschreibung. Leipzig.

Rothman, Natalie (2021): The Dragoman Renaissance. Diplomatic Interpreters and the Routes of Orientalism. Ithaca.

Warner, Levinus (1883): De Rebus Turcicis. Epistolae Ineditae [Warners Briefe auf Latein]. Herausgegeben von G.N. du Rieu. Leiden.

Links

Leider nur mit beschränktem Zugang: Middle Eastern Manuscripts Online 2: The Ottoman Legacy of Levinus Warner

Französische diplomatische Nachrichten aus Istanbul 1668-1708: Affaires étrangères. Correspondance reçue du consulat de Constantinople (1668-1708)

tmah044 Die Bürokratie erklimmen

Ragip Pascha schaffte es hoch hinaus. Anfang des 18. Jh. stieg er vom Finanzsekretär zum Regierungschef (Großwesir) des Osmanischen Reiches auf. Welche Rolle dabei seine Bildung spielte und wie seine Karriere die kulturellen Verflechtungen dieses Großreiches spiegelt, erzählt uns Prof. Dr. Henning Sievert, Leiter der Abteilung Islamwissenschaft am Seminar für Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients an der Universität Heidelberg.

Literaturtipps:

Aksan, Virginia (1995): An Ottoman Statesman in War and Peace. Ahmed Resmi Efendi, 1700-1783. Leiden.

Findley, Carter (1989): Ottoman Civil Officialdom. A Social History. Princeton.

Hathaway, Jane (1997): The Politics of Households in Ottoman Egypt. The Rise of the Qazdağlïs, Cambridge.

Jamgocyan, Onnik (2013): Les banquiers des sultans. Juifs, Francs, Grecs et Arméniens de la haute finance, Constantinople, 1650-1850. Paris. (hierzu auch passend: tmah034)

Sievert, Henning (2008): Zwischen arabischer Provinz und Hoher Pforte. Beziehungen, Bildung und Politik des osmanischen Bürokraten Rāġıb Meḥmed Paşa (st. 1763). Würzburg.

tmah039 Alles erklingt

Musik war in der islamischen Welt überall: MusikerInnen lehrten, reisten und traten zuhause oder am Hof auf. Die Details zum musikalischen Alltag sind allerdings über zahlreiche Quellen in vielen Sprachen verstreut, was die Spurensuche erschwert.
Welches Bild wir uns dennoch von der Theorie und Praxis ab 1500 (v.a. in der arabischen Welt) machen können, erzählt uns Dr. Salah Eddin Maraqa von der Universität Freiburg. Als Musiker hält Salah außerdem dieses musikalische Erbe am Leben und gibt uns am Ende der Folge eine Kostprobe davon.

Literaturtipps

Maraqa, Salah Eddin (2015): Die traditionelle Kunstmusik in Syrien und Ägypten von 1500 bis 1800. Eine Untersuchung der musiktheoretischen und historisch-biographischen Quellen. Tutzing.

Maraqa, Salah Eddin (im Druck): Kleine Sterne am musikalischen Himmel? Zur Erforschung der Musik in den arabischen Provinzen unter den Osmanen. In: Eichmann, Ricardo und Shehata, Dahlia (Hgs.): Orient-Archäologie 43 (Studien zur Musikarchäologie XII = Konferenzband des Panels „Music Beyond Cultural Borders“ vom 33. Deutschen Orientalistentag in Jena 2017). Rahden/Westf.

Neubauer, Eckhard (2012-14): Die urbane Kunstmusik im Islam. Eine historische Übersicht. In Zeitschrift für Geschichte der arabisch-islamischen Wissenschaften 20/21, S. 303–398.

Neubauer, Eckhard (1999/2000): Glimpses of Arab Music in Ottoman Times from Syrian and Egyptian sources. In Zeitschrift für Geschichte der arabisch-islamischen Wissenschaften 13, S. 317–365.

Neubauer, Eckhard (1997): Zur Bedeutung der Begriffe Komponist und Komposition in der Musikgeschichte der islamischen Welt. In Zeitschrift für Geschichte der arabisch-islamischen Wissenschaften 11, S. 307–363.

Nielson, Lisa (2021): Music and Musicians in the Medieval Islamicate World. A Social History. London.

Reynolds, Dwight (2021): Medieval Arab Music and Musicians. Three Translated Texts. Leiden.

Link

Projekt der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur zu einstimmiger Musik des lateinischen Mittelalters: Corpus monodicum

tmah034 Überleben als Mittler und Spione

Die jüdische Familie Camondo baute im 18. Jh. eines der stärksten Handelshäuser in Istanbul auf. Zusätzlich waren die Camondos für die jüdische Gemeinde aktiv und vermittelten auf unterschiedlichen Ebenen zwischen dem Osmanischen Reich und Europa.
Wie sie Krisen gemeistert und ihren Erfolg gesichert haben, erzählt uns Dr. Irena Fliter von der Georg-August Universität Göttingen. Dort leitet Irena Fliter ein DFG-Forschungsprojekt zu den Camondos am Lehrstuhl für die Kulturgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit.

Literaturtipps:

Assouline, Pierre (1999): Le dernier des Camondo. Paris.

Dubin, Lois C. (1999): The Port Jews of Habsburg Trieste. Stanford.

Ecker, Yehoshua (2013): Jews, Pashas and Janissaries: Bazirghans in the Service of the Ottoman State, Seventeenth-Nineteenth Centuries. PhD diss., Tel Aviv University (auf Hebräisch).

Findley, Carter V.  (2019): Enlightening Europe on Islam and the Ottomans. Mouradgea d’Ohsson and His Masterpiece. Leiden.

Rodrigue, Aron und Benbassa, Esther (2000): Sephardi Jewry. A History of the Judeo-Spanish Community, 14th-20th Centuries. Berkeley.

Seni, Nora und le Tarnec, Sophie (1997): Les Camondo, l’éclipse d’une fortune. Arles.

Talbot, Michael (2015): Petitions of the Supplicant Ambassador. British Commercial Representations to the Ottoman State in the Eighteenth Century. In: Osmanlı Araştırmaları /The Journal of Ottoman Studies 46, S. 163–91.

Trivellato, Francesca (2009): The Familiarity of Strangers. The Sephardic Diaspora, Livorno, and Cross-Cultural Trade in the Early Modern Period. New Haven.

Link:

Das Camondo-Museum in Paris

tmah033 Das Gewebe der Städte

Stiftungen erzählen Stadtgeschichte und spiegeln Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft. Am Beispiel Aleppos schauen wir uns diese Institution vor allem im 18. Jh. an, erkunden aber auch ihre Ursprünge und den Wandel bis in die Gegenwart.
Einblicke in die Welt der Stiftungen gibt uns Dr. Stefan Knost, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Interdisziplinäre Regionalstudien der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und Vertretungsprofessor in Islamwissenschaft an der Universität Heidelberg im WiSe 20/21.

Literaturtipps:

Bilici, Faruk (1996): Les waqfs monétaires à l’époque ottomane: droit hanéfite et pratique. In: Revue des mondes musulmans et de la Méditerranée 79-80, S. 73-88.

Eychenne, Mathieu, Meier, Astrid u. Vigouroux, Elodie (2018): Le waqf de la mosquée de Omeyyades de Damas. Le manuscrit ottoman d’un invertaire établi en 816/1413. Beirut, Damaskus (IFPO).

Knost, Stefan (2009): Die Organisation des religiösen Raums in Aleppo. Die Rolle der islamischen religiösen Stiftungen (auqāf) in der Gesellschaft einer Provinzhauptstadt des Osmanischen Reiches an der Wende zum 19. Jahrhundert. Beirut.

Knost, Stefan (2009): Die Stadtviertelstiftungen in Aleppo von der Mitte des 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. In: Meier, Astrid, Pahlitzsch, Johannes  u. L. Reinfandt (Hrsg.): Islamische Stiftungen zwischen juristischer Norm und sozialer Praxis. Berlin, S. 213-232.

Krcsmárik, Janos (1891): Das Waḳfrecht vom Standpunkte des Šariʿatrechtes nach der hanefitischen Schule. Ein Beitrag zum Studium des islamitischen Rechtes. In: Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft 45, S. 511-576.

Tabbaa, Yasser (1997): Constructions of Power and Piety in Medieval Aleppo. University Park.

Watenpaugh, Hegnar Z. (2004): The Image of an Ottoman City. Imperial Architecture and Urban Experience in Aleppo in the 16th and 17th Centuries. Leiden.

Link

Zur digitalen Edition der Reisetagebücher von Carl Haussknecht (1838–1903) im Osmanischen Reich und Persien.

tmah025 Koran to go

Ab dem 14. Jh. tauchen vermehrt kleine und teils winzige Korane in der islamischen Welt auf. Obwohl Hunderte dieser Miniaturhandschriften in Archiven weltweit liegen und diese Korane noch heute Teil des muslimischen Alltags sind, schweigen sich die historischen Quellen zu ihrer Funktion und Verwendung aus.
Um uns ein Bild von den sogenannte Miniaturkoranen zu machen, begeben wir uns auf Spurensuche: Neben den wenigen Erwähnungen in Quellen schauen wir uns vor allem die verschiedenen Formen und ihre Verbreitung an, um mögliche Funktionen zu rekonstruieren.
Dafür spreche ich mit Dr. Cornelius Berthold, der ein Projekt zu Klein- und Rollenkoranen am Sonderforschungsbereich Manuskriptkulturen in Asien, Afrika und Europa der Universität Hamburg durchgeführt hat und Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Orientalistik der Universität Jena ist.
(Der Exzellenzcluster „Understanding Written Artefacts“ knüpft an die Forschung des Sonderforschungsbereichs Manuskriptkulturen an.)

Ab min. 00:56:16 sprechen wir über diese Amulettbehälter
Ab min. 01:01:54 sprechen wir über dieses Foto einer Angehörigen der Kadscharischen Herrscherfamilie (19./20.Jh.)

Literaturtipps:

Berthold, Cornelius und Claudia Colini (2016): ‘The Excellence of Such a Noble and Wise …’. A Praise From the 16th Century. In Beyer, Wiebke und Lu, Zhenzhen (Hgs.): Manuscript of the Month, 2016.10, Hamburg 2016.

Coffey, Heather (2010): Between Amulet and Devotion. Islamic Miniature Books in the Lilly Library. In: Gruber, Christiane (Hg.): The Islamic Manuscript Tradition. Ten Centuries of Book Arts in Indiana University Collections, Bloomington (IN), S. 78–115.

Nünlist, Tobias (2017): Rollen der Andacht aus dem Umfeld von Derwischorden. Sieben Beispiele des 17. Jahrhunderts aus dem westlichen Osmanischen Reich. In Ritter, Markus, Sturkenboom, Ilse und Valdéz Fernández, Fernando (Hgs.): Beiträge zur Islamischen Kunst und Archäologie. Bd. 5. Wiesbaden, S. 116–148.

Venzlaff, Helga (1985): Der islamische Rosenkranz. Abhandlungen für die Kunde des Morgenlandes, Bd. 47, Nr. 2, Stuttgart.

Verkinderen, Peter und Peralta, José Haro (2016): „Find for me!“ Buidling a Context-Based Search Tool Using Python. In: Muhanna, Elias (Hg.): Digital Humanities and Islamic and Middle East Studies. An Introduction. Berlin/Boston, S. 199-231

Jedli für Windows